Fettlösliche Vitamine bremsen die Entwicklung des Metabolischen Syndroms
© Racle Fotodesign AdobeStock 107412315 Das Metabolische Syndrom ist eine moderne Erscheinung, quasi eine Zivilisationskrankheit, ein Zeichen dafür, dass es uns sehr gut geht – zu gut. Wir können essen und trinken wonach uns der Sinn steht, das Angebot ist riesig, nie müssen wir, die wir in der westlichen Welt leben, Hunger leiden … Wir müssen uns nicht (mehr) „abrackern“, sondern haben Arbeitserleichterungen, Aufzüge, kommen ohne Anstrengung motorisiert von A nach B – kurz gesagt: Einer stark angestiegenen Nahrungsvielfalt und -fülle (= erhöhte Energiezufuhr) steht ein stark reduzierter Bewegungsumfang (= verminderter Energiebedarf) gegenüber. Und noch einige Faktoren mehr haben wohl dazu beigetragen, dass alleine in Deutschland Schätzungen zufolge 25 bis 30 Millionen Menschen (ca. 30 bis 35 Prozent!) betroffen sind. Das auch als „tödliches Quartett“ bezeichnete Syndrom umfasst das Vorliegen von Übergewicht (Adipositas), der Blutfetthaushalt ist gestört (so genannter „Plaque“ bildet sich an den Gefäßwenden, das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt steigt – und durch den kontinuierlich erhöhten Blutzuckerspiegel entsteht eine Insulinresistenz der Zellen, die Bauchspeicheldrüse wird „müde“, Diabetes mellitus Typ II ist die Folge. Einzelne Komponenten, die sich zudem gegenseitig bedingen. Der Kriegs- und Nachkriegsgeneration hätte man kaum glauben machen können, dass wir bald nicht mehr durch Entbehrungen, sondern durch Überversorgung krank werden – vor etwa 40 Jahren musste zunächst eine Bezeichnung für das neue medizinische Problem gefunden werden und erst seit rund elf Jahren ist der Begriff „Metabolisches Syndrom“ klinisch anerkannt. Wer ist hier gefährdet? Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass wohl Menschen mit reichlich Bauchfett grundsätzlich gefährdeter sind als solche, deren Fettdepots sich überwiegend an Oberschenkel und Hüfte befinden. Also ist ein Merkmal, ein „Verdachtsmoment“, der Bauchumfang, der bei Frauen 88 und bei Männern 102 cm nicht überschreiten sollte. Weitere Alarmsignale sind erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte (Triglyceride, LDL-Cholesterin) und freilich Bluthochdruck. Besonders tückisch: Keine dieser Risikofaktoren verursacht irgendwelche Schmerzen (unser körpereigenes „Frühwarnsystem“ springt nicht an). Weder ein dicker Bauch, noch erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, noch ein erhöhter Blutdruck tun weh. Wehret den Anfängen Neben einem gesundheitsbewussteren Lebensstil haben neuere Untersuchungen ergeben, dass es insbesondere die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A (leicht zu merken, erinnert an den Lebensmittelmarkt um die Ecke) sind, an denen es vom Metabolischen Syndrom Betroffenen häufig mangelt – so paradox das klingen mag – es ist möglich (trotz eher hochkalorischer Ernährung) mit Mikronährstoffen unterversorgt zu sein. Wird der Speiseplan umgestellt, dürfen also gerne wieder wertvolle Pflanzenöle (z.B. Raps-, Oliven-, Weizenkeimöl), Gemüse, Fisch, Kerne und Nüsse Verwendung finden. Und regelmäßige Aufenthalte im Freien ermöglichen (zumindest noch in der Sonnen-Jahreszeit) eine ausreichende Vitamin D-Produktion.
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