Viele Frauen kennen sie bereits, manche sorgen sich schon vorab um die möglichen körperlichen Veränderungen: die Rede ist von den Wechseljahren. Konkret ist damit eine Phase des Umbruchs in der weiblichen Lebensmitte gemeint, in der sich die natürliche Hormonproduktion umstellt. Diese Veränderungen passieren jedoch nicht schlagartig, sondern nähern sich in kleinen Schritten bzw. in verschiedenen Phasen. Wie schwach oder stark sie spürbar sind, hängt mit sehr vielen individuellen Faktoren zusammen.
Die gute Nachricht jedoch vorab: Der Großteil der Frauen durchschreitet die Wechseljahre mit sehr leichten oder gar keinen Symptomen. Bei einem Drittel sind die Veränderungen deutlich spürbar und machen zum Großteil eine Behandlung erforderlich.
Warum kommt es zu den Wechseljahren?
Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannte, definieren bei Frauen ab etwa Mitte 40 eine Phase, in der die Hormonproduktion und der Hormonhaushalt umgebaut werden. Konkret sind mit diesem Begriff die Jahre vor und nach der letzten Monatsblutung gemeint. Sie kennzeichnen die Phase der Fruchtbarkeit bis hin zur Lebensphase, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist.
Faktenwissen: Nach der Geburt befinden sich in etwa 400.000 Eizellen in jedem Eierstock eines Mädchens. Mit dem Eintreten der Periode reift in jedem Zyklus eine Eizelle vollständig heran, die dann mit dem Eisprung freigesetzt wird. Nach einer gewissen Zeit geht dieser Vorrat dann zur Neige. Es kommt zu den Wechseljahren.
Zu Beginn der Wechseljahre können Frauen noch schwanger werden, spätestens ein Jahr nach der letzten Monatsblutung ist das aber nicht mehr möglich. In Bezug auf den Hormonhaushalt sinkt zunächst der Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Progesteron und mit der Zeit auch die Menge des Östrogens. Dadurch wird die Periode unregelmäßig und bleibt irgendwann ganz aus – verschiedene körperliche Veränderungen stellen sich ein.
Die Wechseljahre folgen grundsätzlich einem Schema von vier Phasen:
Phase 1 – Prämenopause Sie tritt in etwa ab dem 40. Lebensjahr auf. Durch die stetige Reduktion der Hormone Progesteron und Östrogen werden die Menstruationszyklen länger und die Blutungen kürzer. Es kann aber vereinzelt auch zu länger anhaltenden oder stärkeren Blutungen kommen.
Phase 2 – Perimenopause In dieser Phase befindet man sich ein bis zwei Jahre vor und bis zu einem Jahr nach der letzten Menstruationsblutung. Die Abstände zwischen den Blutungen werden größer und die Produktion der Hormone nimmt weiterhin kontinuierlich ab. Besonders in dieser Phase nehmen Frauen mögliche Beschwerden am stärksten wahr, da sie den eigentlichen Wechsel markiert. Die Dauer dieser Phase ist individuell verschieden.
Phase 3 – Menopause Hier ist der Zeitpunkt der allerletzten Regelblutung gemeint. Der genaue Zeitpunkt kann jedoch erst rückwirkend definiert werden, wenn ein Jahr lang keine Menstruationsblutung erfolgt ist. Frauen sind in dieser Phase durchschnittlich 51 Jahre alt. Es kommt zu einem starken Abfall von Östrogen.
Phase 4 – Postmenopause 12 Monate nach der letzten Monatsblutung kommt es zur Postmenopause. Der weibliche Zyklus pendelt sich langsam auf das neue Niveau ein und die Beschwerden bessern sich deutlich. Einige Frauen haben jedoch verstärkt mit beispielsweise Scheidentrockenheit oder Schlafproblemen zu kämpfen. Durch die sehr niedrige Östrogen-Konzentration trocknen die Schleimhäute aus, die Haare werden dünner und die Faltenbildung kann zunehmen. Und der Knochenabbau wird begünstigt, was in weiterer Folge zu Osteoporose führen kann. Auch das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
Anzeichen oder Symptome sind sehr individuell ausgeprägt und variieren oft von Frau zu Frau. Während einige Frauen nur gelegentlich einen Hitzeschub verspüren, haben andere wiederum häufige Hitzewallungen und Schweißausbrüche den Tag über verteilt. Auch entwickeln einige Frauen Depressionen, viele andere aber nicht.
Typische Symptome sind dennoch:
Reizbarkeit
Stimmungsschwankungen
Depressionen
unregelmäßige Zyklen
Wassereinlagerungen
Gewichtszunahme
Migräne
Gelenkschmerzen
niedriger Blutdruck
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Müdigkeit
Konzentrationsstörungen
Kreislaufbeschwerden
Schwindel
Libidoverlust
Schlafprobleme
trockene Haut
Scheidentrockenheit
etc.
Beschwerden lindern
Auch wenn das Auftreten von starken Beschwerden in den Wechseljahren eher selten ist bzw. zwei Drittel der Frauen leichte bis keine Symptome verspüren, müssen Betroffene die Beschwerden aber nicht still ertragen.
Grundsätzlich können folgende allgemeine Tipps das Wohlbefinden in den Wechseljahren unterstützen:
Informationen einholen! Versuchen Sie, über mögliche Beschwerden gut Bescheid zu wissen, damit Sie nicht überrascht werden und sich vorbereiten können.
Regelmäßige Bewegung! Sportliche Bewegung kann Stimmungsschwankungen reduzieren und die Schlafqualität verbessern.
Gesunde Ernährung! Eine ausgewogene Ernährung kann Ihr Wohlbefinden steigern.
Stress reduzieren! Lernen Sie Techniken zur Stressbewältigung.
Sprechen Sie darüber! Treffen Sie sich entweder mit Freundinnen, um über Ihre Situation zu sprechen oder suchen Sie Rat bei einer Selbsthilfegruppe.
Auf die Gesundheit achten! Gehen Sie regelmäßig zur Gesundheitsvorsorge, um mögliche Folgeerkrankungen rechtzeitig behandeln zu können.
Sind die Beschwerden so stark, dass Ihre Lebensqualität eingeschränkt wird und auch keine allgemeinen Maßnahmen helfen, sollten Sie den Facharzt für weitere Beratung aufsuchen. In diesem Fall kann eine medikamentöse Behandlung in Form einer Hormontherapie sinnvoll sein, es stehen aber beispielsweise auch Akupunktur oder Hormonersatztherapien als Therapiemethoden zur Verfügung. Dies sollte in jedem einzelnen Fall unter ärztlicher Beratung abgeklärt werden.
Wenn Sie auf der Suche nach allgemeinen Informationen zum Thema Wechselbeschwerden sind, oder vielleicht Beratung zu möglichen pflanzlichen Präparaten zur Linderung von Beschwerden sind, kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
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